ICH PACKE…

Meinen Koffer. Und nehme mit: Vier dicke Reiseführer der Art ‘für Individualreisende’, Kameras und darauf abgestimmtes Pimpmaterial, den Medizinschrank, Survival Gegenstände, meine Katze – meine Katze?!

Ich packe wieder aus: Meine Katze. Vollgestopfte Kisten, restlos leere Kisten, knisternde Tüten, Handtaschen, fahrlässig offen gelassene Schubladen, oder eben ein Reiserucksack, kaum hat’s die Katz’ gesehen, sitzt sie keinen Wimpernschlag später voller Wonne drinnen und guckt unschuldig. Trotz ihrer Gegenwehr bugsiere ich sie raus aus dem Raum. Schließe hinter ihrem davon wedelndem Schwänzchen die Türe. Und blicke mich um.

Mit zunehmender Reiseerfahrung weiß man zwar schneller, was Inhalt der Tasche werden sollte, vor Chaos bewahrt das dennoch nicht. Jedenfalls nicht in meinem Fall, wie mir mein Blick auf diverse Häufchen und Türmchen aus vermeintlich zusammen gehörenden Dingen bestätigt. Hier der Stapel Elektronik, abzüglich aller Akkus und Ladegeräte, denn die werden noch bis kurz vor Start mit heimischem Strom versorgt. Dort der Stapel, der den Jahresvorrat einer Apotheke widerspiegelt. Letztlich kommen dann doch nur 500er Ibuprofen, Pflaster und – für mich überlebensnotwendig – Tabletten gegen Seekrankheit mit. Da der Stapel an Wäsche, der förmlich nach Reduzierung kreischt.

Außerdem gibt es noch wichtige und unwichtige Anhäufungen. Und extrem wichtige: Reisepass, Ticket, Tauchschein, Kreditkarte und die Katze. Nicht schon wieder! Die zweite Vorliebe des haarigen Teufels, einfach drauf legen. Mit Genugtuung blickt sie mich herausfordernd an.

Denn, sind wir mal ehrlich, auf Rucksackreise schnallt man sich besser nicht den dreitürigen und gut sortierten Kleiderschrank auf den Rücken. Außer, man kann das Gewicht auf eines Anderen Rücken abladen. Ich packe also erst mal alles ein, wuchte das mit unzähligen Schnallen und Riemchen versehene Monster auf den Rücken… Und packe wieder aus.

14. Dezember 2013